Zwei Gläser Sekt werden angestoßen

Wissenswertes zum Prickelnden: Was ist Sekt?

 

Haben Sie sich bei der letzten Feier auch wieder die Frage gestellt, woraus Sekt besteht und wer ihn erfunden hat? Wir alle lieben das prickelnde Gold, aber warum perlt es im Glas eigentlich? Hier erfahren Sie alles rund um das Thema Sekt. 
 

 

Was versteht man unter Sekt?

 

In Österreich und Deutschland wird Qualitätsschaumwein mit einem Druck von mindestens 3,5 bar als Sekt bezeichnet.
Der Begriff ist weder auf die Produktion in einer bestimmten Region noch oder auf eine Verwendung bestimmter Rebsorten begrenzt. So kann Sekt beispielsweise aus allen Teilen Österreichs oder Deutschlands stammen und ist sowohl in weiß als auch rosé erhältlich. 
Ebenso wird in Österreich diese Bezeichnung unabhängig von der Herstellmethode verwendet. Erst bei der Eingliederung in Qualitätsstufen gemäß der Qualitätspyramide Sekt Austria wird zwischen Herstellmethoden, Reifedauer etc. unterschieden. 

 

Wer hat den Qualitätsschaumwein erfunden?

 

Auch wenn es ungewiss ist, wer den Qualitätsschaumwein tatsächlich erfunden hat, führen die Spuren nach Großbritannien und Frankreich:

  • Bis in die 1650er Jahre war ausschließlich Stillwein in der Gesellschaft erwünscht. Wenn der dennoch Bläschen hatte, war das ein Makel. Nur die Engländer fanden Gefallen an dem prickelnden Wein.
  • Im Jahr 1662 hatte der britische Arzt, Mineraloge und Chemiker Christopher Merret (1614-1694) als erstes die Herstellung des Schaumweins glaubwürdig dokumentiert. In einem Brief an die Royal Society beschrieb er, wie fein dosierter Zuckerzusatz oder Melasse dem Stillwein ein Prickeln (Perlage) verleiht. 
  • Einige Jahre darauf soll der Benediktinermönch Dom Pérignon (1638-1715), damals Kellermeister der Benediktinerabtei Hautvillers in Frankreich, die Herstellung von Schaumwein, vor allem die Methode Traditionnelle, wesentlich weiterentwickelt haben.  Von ihm stammt auch das Zitat: „Komm schnell, ich trinke Sterne!“ Pérignon soll den Stillwein mit dem Zuckerzusatz bereits in dickwandige 0,7L Flaschen gefüllt, diese mit Kork und Kordel (später Agraffe) verschlossen und kühl und dunkel gelagert haben. 
  • Dennoch blieb der Schaumwein bis ins 19. Jahrhundert trüb. Erst seit der Erfindung des Rüttelns und Degorgierens ähnelt er dem klassischen Sekt von heute auch optisch.

 

Wie kam Sekt nach Österreich?

 

Die Geschichte der Schaumweinherstellung nach der Méthode Traditionnelle in Österreich hingegen begann mit Robert Alwin Schlumberger, dem Gründer von Schlumberger Sekt. Er hat im ältesten, noch heute aktiven Champagnergut Maison Ruinart – Dom Ruinart Pere & Fils das Handwerk zur Schaumweinherstellung gelernt und dieses 1842 nach Österreich gebracht.
 

 

Woher kommt der Begriff „Sekt“?

 

Der Begriff stammt vom Wort „Seckt“ und geht der Geschichte nach auf das Jahr 1825 zurück. Der Hofschauspieler Ludwig Devrient spielte damals den Falstaff in Shakespeares „Heinrich IV“ und war Stammgast in der Berliner Weinstube Luttner & Wegner. Nach jeder Vorstellung stürzte er – noch ganz in seiner Rolle - in die Weinstube und rief: „Bring er mir Seckt, Schurke! Ist denn keine Tugend mehr auf Erden?“ Der Kellner wusste damit nichts anzufangen und servierte Devrients Lieblingsgetränk, Champagner.
In Shakespeares Stück hieß es eigentlich Sack [Saek], was die damalige Bezeichnung für einen Sherry war. Durch diesen Übersetzungsfehler wurde somit der Begriff „Sekt“ geboren.
Nach dem Friedensvertrag von St. Germain 1919 durfte kein Schaumwein außerhalb der Champagne mehr als Champagner bezeichnet werden. Daher gibt es auch keinen aus Österreich oder Deutschland. Im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff „Sekt“ stattdessen immer weiter durch. 

 

Woraus besteht Sekt?

 

  • Sekt besteht aus einem Grundwein, dem Hefe und eine Zuckerlösung zugesetzt wird: Hauptbestandteil Grundwein: Dieser kann entweder reinsortig, d.h. nur aus einer Rebsorte bestehen (beispielsweise Chardonnay), oder eine Cuvée (beispielsweise Sparkling Brut) sein. Letztere ist eine Assemblage (Vereinigung) mehrerer reinsortig ausgebauter Weine. Dadurch kann der Kellermeister die Eigenarten der Grundweine zu einem gewünschten Optimum zu vereinen. 
  • Tiragelikör (Fülldosage):
    Dem Grundwein werden Hefe und Zucker in Form eines Tiragelikörs hinzugefügt. Der Zucker bildet die Nahrung der Hefe, wodurch die Gärung beginnt und der Qualitätsschaumwein 

 

Warum perlt Schaumwein?

 

Das feine Prickeln in jeder Flasche entsteht während der zweiten Gärung. Bei der Méthode Traditionnelle geschieht das direkt in der Flasche:  

  • Nach der ersten Gärung wird der Wein mit Hefe und einer Zuckerlösung, dem sogenannten Tiragelikör oder auch Fülldosage genannt, versetzt und in Flaschen gefüllt.  
  • In der verschlossenen Flasche wandelt die Hefe den Zucker in Alkohol um, wobei Kohlenstoffdioxid entsteht, das sich mit dem Wein verbindet.  
  • Durch das Öffnen der Flasche entweicht der Druck und das Kohlendioxid wandelt sich zu Gas um und entweicht als Kohlensäure.   

 So kommen die Perlen, das sogenannte Mousseux, in den Sekt. Je länger er auf der Hefe liegt, desto fein-perliger und besser eingebunden ist die Perlage.  

Damit der Schaumwein schön gleichmäßig perlt, haben Sektgläser oft einen Moussierpunkt in der Mitte des Glasbodens. Dies ist entweder ein hervorstehender Punkt im Glas oder eine aufgeraute Stelle an der dann die Perlen nach oben steigen.  

 

Was bedeutet die die Bezeichnung „Österreichischer Sekt“?

 

Als „österreichischen Sekt“ darf sich nur dann ein Schaumwein bezeichnen, wenn es ein rein österreichisches Produkt ist. Die Bezeichnung ist auf allen Etiketten von Schlumberger zu finden. Das bedeutet:

 

  • Sowohl die Trauben als auch der Wein stammen aus Österreich - durch die Zusammenarbeit mit heimischen Partnerwinzern. 
  • Die Verarbeitung findet in Österreich statt in den Produktionsstandorten Bad Vöslau und Wien. 
  • Die diversen Bestandteile des Produkts kommen auch aus Österreich: Glas, Karton, Etiketten etc.   
  • Einzige Ausnahme sind die Naturkorken, die aus Spanien und Portugal stammen. In Österreich gibt es keine Korkeichen.  
  • Die Logistikpartner stammen auch aus Österreich

 

 

 

Weitere interessante Artikel 

 

Informieren Sie sich weiter über spannende Themen rund um den Qualitätsschaumwein, unter anderem:

-    Haltbarkeit
-    Flaschengrößen
-    Herstellung
-    Degorgieren
-    Geschmacksrichtungen
-    Richtige Lagerung
-    Sekt richtig kühlen
-    Sortiment 
-    Der beste Schlumberger Sekt
-    Schaumwein allgemein
-    Unterschied von Sekt und Prosecco
-    Sekt & Histamin
-    Geschichte von Schlumberger
-    Herstellung nach der Méthode Traditionelle

 

 

 

Häufig gestellte Fragen

Als Sekt bezeichnet man Qualitätsschaumwein mit mindestens 3,5 bar Druck.

Bei Sekt wird Wein durch alkoholische Gärung veredelt. Die Basis des Qualitätsschaumweines ist (stiller) Grundwein, welcher durch den Zusatz von Zucker und Hefe Perlen verliehen werden. 

Champagner darf nur jener Schaumwein bezeichnet werden, dessen Trauben in der französischen Region Champagne heranwachsen und verarbeitet werden. Daher gibt es keinen Champagner aus Österreich. Sekt, hergestellt nach der Méthode Traditionelle, kann jedoch mit seiner Hochwertigkeit gleichgesetzt werden und ist somit die österreichische Form des Champagners.

Der Ursprung in der heutigen Form ist ungewiss. Klar ist doch, dass der Brite Christopher Merret im Jahr 1662 die Herstellung von Schaumwein als erstes glaubwürdig in einem Brief dokumentierte. In den darauffolgenden Jahren soll der Benediktinermönch Don Perignon als einer der ersten Grundwein-Cuvées verwendet sowie die Flaschengärung angewendet haben.

Bei dem Herstellungsprozess nach der Méthode Traditionnelle findet der Gärungsprozess direkt in der Sektflasche statt.  Dabei wandelt sich der Zucker in Alkohol und Kohlendioxid um. Bei dem so entstandenen Druck ist dieses Gas vorerst gelöst und flüssig. Wird die Flasche geöffnet, entweicht der Druck und die Kohlensäure. Es bilden sich feine Bläschen, der Schaumwein beginnt zu perlen.