Rüttelpult mit Sektflaschen
Sektflaschen stecken in einem Rüttelpult

Haltbarkeit von Sekt

 

Wer kennt es nicht: Beim Aufräumen im Keller oder Vorratsschrank findet man eine alte Flasche Sekt. Wie lange sie da schon steht, weiß niemand so wirklich. Vielleicht vom letzten runden Geburtstag? Valentinstag? Oder war es doch Weihnachten? Auf der Flasche ist auf jeden Fall kein Ablaufdatum zu finden. Wie findet man also heraus, ob der Schaumwein noch trinkbar ist? Wir bringen für Sie Licht ins Dunkle: Alles, was Sie über die Haltbarkeit wissen müssen, erfahren Sie im Folgenden.  
 

 

Gibt es ein Haltbarkeitsdatum bei Sekt? 

 

Bei optimaler Lagerung (kühl, lichtgeschützt und liegend) eine Genusstauglichkeit bei 0,75L Flaschen von 2,5 - 3 Jahren, bei Flaschen in einer Größe von 3L ungefähr 4 - 5 Jahre ohne Qualitätsverlust.    
Darüber hinaus kommt es – wie bei allen am Markt erhältlichen Sekt Sorten und Champagnern - zu einem Alterungs-Reifeprozess. Dies kann eine geschmackliche Beeinflussung, Trübung/Verfärbung, sowie zum Verlust der Kohlensäure des Sektes führen. Die entstehende Altersfirne ist ein natürlicher Alterungsprozess und NICHT gesundheitsschädigend. Daher hat Sekt wie auch Wein kein Ablaufdatum.  
  
Generell gilt bei Sekt, dass die Lagerung beim Hersteller auf der Hefe erfolgt und ein Sekt nach der Auslieferung mit Lagerung nicht mehr besser wird.

Entscheidend für die zeitliche Dauer der Qualität eines prickelnden Produktes beim Endkonsumenten ist der Zeitpunkt des Degorgierens.  Achtung! Die Jahrgangsangabe auf Sekt- und Champagnerflaschen bezeichnen den Erntejahrgang, nicht allerdings den Zeitpunkt des Degorgierens. 

 

Warum kann ungeöffneter Sekt ablaufen?

 

  • Natürlicher Alterungs-Reifeprozess: 
    Einerseits verflüchtigt sich (sehr) langsam die Kohlensäure, was eine Änderung des Geschmacks mit sich zieht. Andererseits ändert sich auch die Farbe. Daher wird empfohlen, Sekt innerhalb von 3 Jahren zu trinken.
     
  • Schlechte Lagerung: 
    Damit Schaumwein möglichst lange genießbar ist, sollten die Falschen kühl (8-12°Grad), dunkel, liegend und bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 70% gelagert werden. Temperaturschwankungen, zu viel Licht und Trockenheit sind oft Faktoren für frühzeitige Ungenießbarkeit.

 

Ist die Jahrgangsbezeichnung auf Flaschen das MHD?

 

Auf manchen Flaschen ist Jahrgangsbezeichnung (z.B. Chardonnay 2017) zu finden. Daran kann man nicht feststellen, wie alt der Schaumwein ist: Diese Jahreszahl ist nicht mit einem Degorgier- oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) zu verwechseln.

 

Mindesthaltbarkeitsdatum

Wie alle alkoholischen Getränke ab 10% muss Sekt nicht mit einem MHD versehen werden. Dies wird auch in der Praxis so umgesetzt: Er wird nicht mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet. 

Jahreszahl

Die Jahreszahl, welche z.B. am Rücketikett der Schlumberger Flaschen aufgedruckt ist, steht für den Erntejahrgang der Grundweine. Sie bedeutet, dass die Trauben in diesem Jahrgang geerntet wurden. Diese Angabe ist ein klares Qualitätsmerkmal. An ihr kann die Haltbarkeit jedoch nicht abgelesen werden. Nach der Ernte reift die Cuvée – je nach Produktsorte – noch bis zu 4 Jahre (oder manchmal sogar noch länger) auf der Hefe, um den vollen Geschmack zu entfalten.

 

Degorgierdatum

Erst das Degorgierdatum, also wenn der Sekt von der Hefe befreit, verkorkt und verpackt wird, gibt einen Richtwert für seine Haltbarkeit. Dieses Datum ist jedoch oft nur von einem geschulten Auge am Rücketikett zu erkennen. 
Bei Schlumberger ist das Degogierdatum als Teil der Lotnummer aufgedruckt, beginnend mit „L“. Die ersten zwei Ziffern geben dann Auskunft, wann der Schaumwein degorgiert wurde. Beispielsweise steht L22 für das Jahr 2022.

Woran erkenne ich abgelaufenen Schaumwein?

 

Sekt hat kein Ablaufdatum. Auf den ersten Blick lässt sich also nicht feststellen, ob er nicht mehr trinkbar ist. Daher sollten Sie auf Ihre Sinne vertrauen:

  • Sehen (Flüssigkeit in der Flasche): Der Schaumwein sollte einen goldenen bzw. Rosé Farbton aufweisen. Hat sich seine Farbe in der Flasche verändert? Falls sie sich verfärbt hat, bräunlich oder trüb erscheint, ist das ein Anzeichen für Ungenießbarkeit. 
  • Hören: Wir kennen es alle – das markante „Plop“ beim Öffnen. Die Kohlensäure entweicht jedoch mit der Zeit. Merkt man nun beim Öffnen schon, dass kaum mehr Druck in der Flasche vorhanden ist, weist das darauf hin, dass die Kohlensäure bereits entwichen ist. Dies ist ein Zeichen von Qualitätsverlust.
  • Sehen (Flüssigkeit im Glas): Beim Einschenken in ein Glas sollte man sofort das Prickeln sehen. Steigen jedoch keine Perlen im Glas auf, ist der Schaumwein schon zu alt. 
  • Riechen: Riechen Sie anschließend am Sekt im Glas. Ist der Geruch angenehm, frisch, dann ist er wahrscheinlich noch genießbar. Sollte er jedoch muffig riechen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Qualität nicht mehr in Ordnung ist.
  • Schmecken: Kosten Sie einen kleinen Schluck. Dies ist absolut unbedenklich und nicht gesundheitsschädlich. Vertrauen Sie nun also im letzten Schritt auf Ihre Geschmacksknospen und entscheiden Sie, ob sie den Sekt trinken wollen oder nicht.

 

Aus Versehen alten/schlechten Sekt getrunken, ist das schädlich?

 

Sie haben unsere Tipps zu spät gelesen und bereits abgelaufenen Schaumwein getrunken? Es besteht kein Grund zur Sorge. Alten Sekt zu trinken, bringt keine Gesundheitsschäden mit sich und ist in keinster Weise gefährlich. Höchstwahrscheinlich merken Sie jedoch bereits beim ersten Schluck, dass er nicht mehr genießbar ist.

 

 

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Häufig gestellte Fragen

Ist der Schaumwein vor 10 Jahre degorgiert worden, ist er höchstwahrscheinlich ungenießbar, da sich bereits ein Alterungsgeschmack gebildet haben. Im Gegensatz zu Wein sollte Schaumwein innerhalb von 2-3 Jahren getrunken werden. Vertrauen Sie jedoch auf Ihre Sinne (Farbe, Geruch, Geschmack) und entscheiden Sie, ob er noch gut ist. Auch ungenießbarer Sekt ist nicht gesundheitsschädlich und kann daher bedenkenlos verkostet werden.

Ungeöffnet ist er bis zu drei Jahre haltbar. Die Voraussetzung dafür ist jedoch die korrekte Lagerung. Nur wenn die Flaschen stehend, dunkel und kühl (bei konstanten Temperaturen) gelagert werden, ist eine Haltbarkeit bis zu 3 Jahren nach dem Degorgierdatum möglich.

Durch den typischen Alterungs-Reifeprozess kann Schaumwein auch in der verschlossenen Flasche ungenießbar werden. Dieser Reifeprozess setzt bei korrekter Lagerung etwa nach 2,5 bis 3 Jahren ein.

Schaumwein hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Er kann nicht ablaufen, jedoch wird er nach etwa 3 Jahren nach dem Degorgierdatum (nicht zu verwechseln mit dem Jahrgang) ungenießbar. Das Degorgierdatum findet man teilweise auf dem Rücketikett.

Die Farbe (wird bräunlich), der Geruch und der Geschmack verändern sich. Auch der Kohlensäuregehalt reduziert sich mit dem Alter. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne und verkosten Sie gegebenenfalls einen kleinen Schluck.

Nein, alter Schaumwein ist nicht gesundheitsschädlich. Sie können diesen ohne Bedenken verkosten. Sie merken am Geruch und Geschmack wahrscheinlich schnell, ob der er noch genießbar ist oder nicht.